Tagesfortbildung: Ich sehe dich – Kinder und Eltern im Coaching und in der Schule bindungsorientiert begleiten
Bindung ist für das Überleben eines Menschen so grundlegend wie Luft zum Atmen, Ernährung und Schlaf (Brisch, 2008). Bindung gehört nach Grawe zu den psychologischen Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Darüber hinaus konnte die Forschung zeigen, dass Bindung auch der grundlegende Faktor für die Entwicklung von Resilienz ist.
Aber wie entwickelt sich die Bindung zwischen einem Kind und seinen Bezugspersonen? Was genau bedeutet Bindung und welche Relevanz lässt sich daraus für den pädagogischen Kontext ableiten?
Dass wir Menschen soziale Wesen sind, ist uns allen bekannt. «There is no such thing as a baby. There is a baby and someone” (Winnicott). Kein anderes Lebewesen wird so lange von Mutter und Vater genährt und beschützt. Beziehungen begleiten uns durch unser Leben. Sie beeinflussen unsere Entwicklung, unsere Wahrnehmung und unser Wohlbefinden.
Die Forschung zeigt, dass eine sichere Bindung positive Effekte auf verschiedene Lebensbereiche wie Schule, Partnerschaft und Freundschaftsbeziehungen hat. Bindungserfahrungen werden mit zunehmendem Alter des Kindes aber nicht mehr nur zu Hause gesammelt. Die Lehrer-Schüler-Beziehung ist einer der entscheidendsten Faktoren für den Schulerfolg (Hattie, 2012). Auch andere pädagogische oder therapeutische Beziehungen können eine wichtige Rolle im Leben eines Kindes spielen.
Möchtest du wissen, wie du als pädagogische oder therapeutische Fachkraft fördernd auf Bindungserfahrungen von Kindern einwirken kannst? Wie du sie über eine bindungsorientierte Haltung stärkst? Und wie du gerade jenen, die im Elternhaus weniger Verlässlichkeit erleben, neue Erfahrungen ermöglichen kannst? Dann bist du hier genau richtig - hereinspaziert! (-;
Am Ende der Fortbildung
kennst du die Definition von Bindung und hast ein Grundlagenwissen zur Bindungstheorie erlangt
bist du in der Lage, die verschiedenen Bindungsstile zu unterscheiden und ihre Auswirkungen auf das Lern- und Sozialverhalten zu beschreiben
bist du sensibilisiert dafür, den Bindungsstil eines Kindes zu erkennen und weißt, welche Relevanz Bindung in deinem beruflichen Kontext hat
weißt du, wie «Resilienisch» (eine stärkende Sprache) zu positiveren Bindungserfahrungen beitragen kann
hast du eine neue Perspektive erfahren, um Verhalten von Kindern zu beobachten und zu verstehen
kennst du konkrete Handlungsmöglichkeiten, um in deinem beruflichen Alltag auf Bindungsstile reagieren zu können
weißt du, wie wir Kinder über bindungsgeleitete Intervention stärken können
Die Fortbildung ist für pädagogische / therapeutische Fachkräfte geeignet, die mit Kindern im Einzel- oder Gruppensetting arbeiten. Du bist herzlich eingeladen, eigene Erfahrungen und Beispiele aus deinem Berufsalltag zu teilen, damit wir diese gemeinsam beleuchten und diskutieren können.
Weitere Informationen zur Fortbildung
Kursort: online via Zoom
Umfang: 1 Tag
Kurszeiten: 9:00 - 16:30 Uhr
Kosten: 185 EUR bzw. 165 EUR für Teilnehmer*innen der gesamten Weiterbildung zur Resilienztrainer*in
Kursleitung: Natascha Zoller
Nächste Durchführung: Samstag, den 29.03.2025
Veranstalter: Resilienz-Schule
Lese hier unsere Rücktrittsbedingungen.
Angesprochene Fachpersonen: Der Weiterbildungstag richtet sich an Lehrkräfte sowie weitere Fachpersonen, die im Einzel- oder Gruppensetting mit Kindern arbeiten (z.B. Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Lerncoaches/-therapeut*innen).
Die Fortbildung kann im Rahmen der Weiterbildung als “Resilienztrainer*in für Kinder” als Vertiefungstag angerechnet werden
Bei dieser Tagesfortbildung handelt es sich um die Tagesfortbildung zum Thema "Schule und Bindung", auch als “Bindungstag” bekannt.
Kursleitung
Natascha Zoller ist Psychologin (Msc.) und leitet für die Resilienz-Schule Resilienisch Elternvorträge und Lehrerweiterbildungen in der Schweiz sowie Vertiefungstage. Sie hat den Resilienisch-Gedanken, die Haltung und das "Sprachkonzept" tief verinnerlicht und ist mit ganzem Herzen dabei.
Natascha befasst sich vertieft mit dem Thema "Bindung" und setzt in diesem Rahmen Projekte und Gruppeninterventionen mit beziehungsförderndem Spiel an Schulen um.
Sie ist Teil des Leitungsteams von Sternenklar Lernen in Luzern und ist Dozentin an der Akademie für Lerncoaching in Zürich.
Neben der Tätigkeit als Dozentin und Lerncoach arbeitet Natascha seit mehreren Jahren als Schulpsychologin und befindet sich in der Weiterbildung zur eidg. anerkannten Kinder- und Jugendtherapeutin.
Das Thema Bindung liegt auch mir (Nora) ganz besonders am Herzen – ich werde selbst bei der Fortbildung von Natascha dabei sein.
Bei den Vorbereitungen der Resilienztrainer*innen Weiterbildung ist mir diese Studie über den Weg gelaufen:
Baker (2006) konnte zeigen, dass eine positive Beziehung zu einer Lehrkraft vor den Auswirkungen von Entwicklungsrisiken schützt - insbesondere bei Kindern mit Verhaltensproblemen. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir diesen Kindern bindungsorientiert begegnen und ihr Verhalten "übersetzen" können.
Ich bin dankbar, dass sich viele Fachkräfte in diesem Bereich weiterbilden und in diesem Sinne einen Beitrag zur Resilienzstärkung von Kindern leisten möchten.
Wir freuen uns, dass du dabei bist!